Flammensperre auch im Saugwagen

Eine Volumendeflagrationssicherung oder – vereinfacht – Flammensperre verhindert einen Flammendurchschlag über ein Messgerät in einen explosionsgefährdeten Bereich Zone 0 (Gas). Diese Schutzfunktion spielt daher vor allem bei der Prozessinstrumentierung in der chemischen Industrie eine wichtige Rolle. Doch auch in der Abwasserwirtschaft erhöht sie die Betriebssicherheit: beim mobilen Abwassertransport.

In dichtbesiedelten Regionen leiten Kanalnetze die Abwässer zu den Kläranlagen. Im ländlichen Raum hingegen fehlt es oftmals an einer solchen Infrastruktur. Abwässer aus den Haushalten fließen dort in Sickergruben oder Abwassersammelgruben. Zu deren Leerung setzen Entsorgerunternehmen Saugwagen mit Tankbehälter ein. Die Fahrzeuge bringen ihre Fracht anschließend zur Aufbereitung in die nächste Kläranlage.

Mögliche Gefahr durch brennbare Dämpfe

Der Transport dorthin birgt ein gewisses Gefahrenpotenzial. Denn in dem geschlossenen Sammeltank des Fahrzeugs bildet sich an der Oberfläche der ungeklärten Abwässer eine Kohlenwasserstoffschicht. Diese kann brennbare Dämpfe erzeugen. Damit entspricht das Tankinnere einem Gefährdungsgrad der Zone 0. Gemäß Definition herrscht dort eine explosionsfähige Atmosphäre auf Dauer oder über einen längeren Zeitraum hinweg.

Flammensperre im Manometer

Ein Aufklebe markiert die Zonentrennung.

Wie in der Applikation aus dem Beitrag, ist die Flammensperre bei dem hier abgebildeten Druckmittlerystem ebenfalls in einem Manometer mit Ausgangssignal integriert. Der Aufkleber markiert die Stelle, an der die geschützte Zone beginnt.

Dieser Anforderung müssen die zur Tanküberwachung eingesetzten Druckmessgeräte entsprechen. Ein Hersteller von Saugwagen stattet seine Fahrzeuge aus diesem Grund mit einem Druckmittlersystem von WIKA aus. An den Druckmittler mit frontbündiger Membran angebaut ist ein ATEX-zugelassenes Manometer Typ PGT23 mit integrierter Volumendeflagrationssicherung Typ 910.21.

Sowohl ATEX- als auch IECEx-Zulassung

Die Flammensperre erfüllt die Anforderungen der harmonisierten Norm EN ISO 16852:2016. Sie ermöglicht daher den Anbau an eine Zone 0. Darüber hinaus ist Typ 910.21 die erste Flammendurchschlagssicherung auf dem Markt, die neben der ATEX- über eine IECEx-Zulassung verfügt. Der Saugwagen-Hersteller vergrößert damit die Exportmöglichkeiten für seine Fahrzeuge.

Druckinformation während der Fahrt

Bei dem Manometer Typ PGT23, in das die Flammensperre eingebaut ist, handelt es sich um ein Hybridgerät. Es verfügt neben der mechanischen Druckanzeige über ein analoges Ausgangssignal (4 … 20 mA). Das Signal wird in die Kabine der Saugwagen übertragen, sodass auch während der Fahrt stets eine Information über den Druck im Tank vorliegt.

Hinweis
Neben dem PGT23 kombiniert WIKA die Flammensperre auch mit anderen Ex-zugelassenen Druckmessgeräten und Druckmittlersystemen zu einer festen Einheit. Technische Informationen zu der Volumendeflagrationssicherung Typ 910.21 erhalten Sie auf der WIKA-Webseite. Weitere Informationen zum Thema Wasserstoff finden Sie ebenfalls auf der Webseite. Bei Fragen steht Ihnen Ihr Ansprechpartner gerne zur Verfügung.

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Informieren Sie sich weiterhin im folgenden Video über den Schutz von Tanks durch eine Flammensperre:



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