Bei den Auswahlkriterien für Manometer steht die Druckart an vorderster Stelle. Die Messung des Relativdrucks erfüllt zwar bei der Mehrheit der Prozesse zuverlässig ihren Zweck. Dennoch kommen für zahlreiche Anwendungen in der Industrie ausschließlich Manometer für Absolutdruck oder Differenzdruck in Frage. Dieser Beitrag stellt die Unterschiede zwischen den drei Druckarten dar:
Relativdruck
Beim Relativdruck misst ein Manometer die Differenz zum atmosphärischen Luftdruck, auch Umgebungsdruck genannt. Dieser Druck variiert nach Wetter und Höhe über dem Meeresspiegel. Er beträgt auf Höhe Null im Mittel 1013,25 mbar. Da nahezu alle Bereiche einer Produktionsanlage in der Regel dem gleichen Luftdruck ausgesetzt sind, reicht die Relativdruckmessung bei industriellen Anwendungen im Normalfall aus.
Absolutdruck
Der Absolutdruck bezieht sich stets auf den Druck Null, wie er bei vollständigem Vakuum herrscht. Manometer für diese Druckart sind immer dann zu wählen, wenn schon die kleinste atmosphärische Druckänderung den Prozess beeinflussen könnte. Typische Anwendungen für die Absolutdruckmessung sind die Dampfdruckbestimmung von Flüssigkeiten, die Überwachung von Kondensationsdrücken sowie Destillationen. Weitere Einsatzbeispiele sind Vakuumpumpen und Anlagen in der Lebensmittelindustrie.
Differenzdruck
Beim Differenzdruck handelt es sich um eine Druckart, die – wie der Name sagt – den Unterschied zwischen zwei Drücken beschreibt. Differenzdruckmanometer verfügen daher über zwei Prozessanschlüsse. Sie werden zum Beispiel bei der Überwachung von Filter- und Pumpenanlagen eingesetzt. Mit der Druckart lässt sich aber auch der Füllstand in einem geschlossenen Tank ermitteln: Er wird über die Differenz aus dem Gesamtdruck (Flüssigkeitssäule + Gasphase) und des Drucks der Gasphase ermittelt.
Hinweis
Weitere Informationen zu Manometern erhalten Sie auf der WIKA-Website in den Rubriken Manometer und Manometer mit Ausgangssignal.