Für Anlagenbetreiber stellt die permanente Drift eines Temperatursensors oft ein Ärgernis dar. Dieser Fehler fällt meist erst bei einer späteren Kalibrierung auf – sprich: zu spät. Bis dahin kam es möglicherweise bereits zu einer falschen Temperaturmessung und einer letztlichen Gefährdung des Prozesses.
Der Temperaturtransmitter T38 von WIKA ermöglicht es diese Art von Fehler zu vermeiden. Sein herausragendes Merkmal ist die einzigartige „True Drift Detection“ (TDD). In Verbindung mit einem speziellen WIKA-Thermometer überwacht er kontinuierlich den gesamten Messbereich auf kritische Abweichungen. Die Technologie ist für Messbereiche von -50 °C bis zu +500 °C geeignet. Diese Kombination ermöglicht eine umfassende Selbstüberwachung des Sensors, wodurch er sich perfekt in digitalisierte Prozesse einfügt.
„True Drift Detection“: Bedarfsgesteuerte Eingriffe statt fester, wiederkehrender Kontrollen
Widerstandsthermometer werden häufig zur Überwachung von Prozesstemperaturen eingesetzt. Obwohl im Allgemeinen robust, führt eine anhaltende überdurchschnittliche Beanspruchung zu einer Drift des Sensors. Verursacht wird diese beispielsweise durch hohe Temperaturen, starke Temperaturschwankungen oder Feuchte. Bei der Verarbeitung des Sensorsignals erkennt die Auswerteeinheit des Temperaturtransmitters T38 sofort jede kritische Abweichung der Widerstandscharakteristik. Ein intelligenter Algorithmus ist implementiert, um die von dem entsprechenden Sensor und dem Referenzelement gemessenen Werte zu überprüfen und zu vergleichen. Der Fehler wird dann über das HART®-Kommunikationsprotokoll oder über die Stromschleife gemeldet. Der Anlagenbetreiber ist somit in der Lage, rechtzeitig zu reagieren. Eine solche Zustandsüberwachung führt zu sofortigen, bedarfsgesteuerten Eingriffen. Andernfalls würde eine Drift erst bei der nächsten wiederkehrenden Kontrolle laut festgelegtem Wartungsplan auffallen. TDD macht die Prozesse also zuverlässiger und sicherer.
Fühler mit integrierter Referenz: Einfaches Aufrüsten von Messstellen
Für „True Drift Detection“ ist die Kombination des Temperaturtransmitter mit einem entsprechenden Thermometer von WIKA erforderlich. Die Fühlerausführung basiert auf dem bewährten Temperaturmessprinzip mittels eines Platin-Messwiderstands (RTD) nach IEC/EN 60751. Das Referenzelement ist parallel zum RTD in der Fühlerspitze eingebaut und dabei perfekt abgestimmt für optimale Mess- und Überwachungsergebnisse. Der Sensor hat eine normgerechte Widerstandscharakteristik, und das Gerät zeigt immer den aktuell gemessenen Wert an. Das zugrunde liegende Konzept der TDD-Technologie verhindert, dass das Referenzelement und sein Signal den Messwert mittelt oder verfälscht. Da der Fühler eine identische Geometrie wie herkömmliche Lösungen aufweist, können bestehende Messstellen einfach aufgerüstet werden.
Temperaturtransmitter T38: Ausgesprochene Vielseitigkeit und unkomplizierte Installation
Der Temperaturtransmitter T38 bietet eine ausgesprochene Vielseitigkeit für alle Bereiche der Prozessindustrie. Er ist als Kopf- oder Schienenversion erhältlich. Die Kopfversion kann zusätzlich mit einem „Clip-on-Display“ zum Auslesen vor Ort ergänzt werden. Neben dem TDD-Thermometer unterstützt der Transmitter alle gängigen Sensortypen. Diese können sowohl als Einzel- als auch als Doppelsensor angeschlossen und gemessen werden. Entsprechend groß ist die Auswahl an Messbereichen. Der Anwender erhält letztlich ein für seine Anwendung maßgeschneidertes Temperaturmesssystem, welches sofort einsatzbereit ist. Es kann dabei nach dem „Plug-and-Play“-Prinzip in den Prozess integriert werden. Jede Konfigurationsänderung kann darüber hinaus einfach und problemlos über das HART®-Protokoll vorgenommen werden.
T38 mit SIL 2 und Ex d-Feldgehäuse: Lösung für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen
Für Sicherheitsanwendungen ist der Temperaturtransmitter T38 die erste Wahl. Beide Gerätetypen sind SIL-2-zertifiziert nach IEC 61508 und für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen zugelassen. Eine mineralisolierte, metallgeschirmte Leitung – speziell für die „True Drift Detection“ entwickelt – unterstützt die Widerstandsfähigkeit des gesamten Thermometers. Darüber hinaus kann der Transmitter mit dem Ex d-Feldgehäuse, Typ PIH/PIR, kombiniert werden. Dieses weist eine ausgeprägte Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Temperaturen, Feuchte, mechanischer Beanspruchung und Salzwasser-Einwirkung auf. Ein weiteres Sicherheitsmerkmal sind die speziellen trapezförmigen Klemmen der Kopfversion des T38. Der sehr große Klemmbereich und der Zugang von außen ermöglichen einen fehlerfreien Anschluss sowohl des Fühlers als auch der Stromschleife.
Fazit
Der T38 von WIKA stellt eine neue Generation von Temperaturtransmittern dar, die Anlagenbetreiber dabei unterstützen, die Effizienz und Sicherheit ihrer Prozesse zu erhöhen. Er bietet:
- Umfassende Zustandsüberwachung durch „True Drift Detection“ über einen Messbereich von -50 °C bis +500 °C
- Eignung für alle Branchen der Prozessindustrie, insbesondere für Sicherheitsanwendungen und digitalisierte Prozesse
- Einfache und fehlerfreie Installation, auch beim Aufrüsten von bestehenden Messstellen
Hinweis
Weitere Informationen zum Temperaturtransmitter T38 erhalten Sie auf der WIKA-Webseite. Dort finden Sie auch einen Überblick über andere Messlösungen für die Prozessindustrie. Bei Fragen steht Ihnen Ihr Ansprechpartner gerne zur Verfügung.
Lesen Sie außerdem unsere Beiträge
Eiskalt – Elektrische Thermometer in niedrigen Umgebungstemperaturen
Der Einsatz von Saphir-Thermoelementen in Vergasungsreaktoren
Messung der Ansprechzeiten von elektrischen Thermometern
Temperaturkalibrierung mit Referenzfühlern, Blockkalibratoren und Bädern