Skizzierte Vorteile beim Einsatz von Manometer mit Glycerin

Flüssigkeitsgefüllte Manometer finden ihren Einsatz in Anwendungen, die mit einer hohen, dynamischen Schock- und Vibrationsbelastung einhergehen. Die Füllflüssigkeit dämpft dabei die auftretenden Schwingungen und entlastet somit die mechanischen Bauteile des Manometers.

Druckmessgerät mit Füllflüssigkeit - Typ 213.53

Druckmessgerät mit Füllflüssigkeit – Typ 213.53

Einsatz von Füllflüssigkeit

Je nach Einsatzbedingungen werden am häufigsten Glycerin-Wasser-Gemische oder Silikonöle als Füllflüssigkeit verwendet. Glycerin-Wasser ist für die meisten Anwendungen und Umgebungstemperaturen geeignet. Vor allem bei niedrigen Druckbereichen ist dessen Einsatz, aufgrund der geringen Dichte der Flüssigkeit und dem damit verbundenen, geringen Widerstand auf das Messglied, sinnvoll. Auf Silikonöle wird vor allem dann zurückgegriffen, wenn das Manometer besonders hohen (> +60 °C) oder besonders niedrigen (< -20 °C)  Temperaturen ausgesetzt ist.

Das Manometergehäuse wird nicht komplett gefüllt, da sich je nach Luftfeuchtigkeit und Umgebungstemperatur das Füllmedium mit zusätzlichem Wasser anreichert und entsprechend ausdehnt. Um dieser Ausdehnung genug Raum zu bieten und eine Undichtigkeit des Gehäuses zu verhindern, ist das Gehäuse standardmäßig nur bis zu 80 % – 90 % gefüllt (siehe Abbildung Typ 213.53).

 

Messgerät ohne Füllflüssigkeit - Ergebnis: vibrierender Zeiger

Messgerät ohne Füllflüssigkeit – Ergebnis: vibrierender Zeiger

Nutzen von Füllflüssigkeit

Die Füllflüssigkeit dämpft auftretende Druckspitzen sowie Schocks bzw. Vibrationen und schützt damit die Mechanik des Druckmessgerätes. Somit wird der Materialermüdung und der Fehlfunktion entgegengewirkt.

Ein weiterer, entscheidender Faktor für den Anwender ist die Gewährleistung der Ablesbarkeit des anstehenden Drucks. Die Füllflüssigkeit bewirkt eine Ruhigstellung des Zeigers selbst bei starken Schwingungsbelastungen. Ohne Flüssigkeitsdämpfung würde der Zeiger nicht den tatsächlich anstehenden Druck anzeigen, sondern sich entsprechend der Vibrationen bzw. Pulsationen hin und her bewegen (sog. Zeigerflattern). Im Resonanzfall können dabei sogar Ausschlagwinkel von über 180 ° auftreten.

Nicht zuletzt kann bei niedrigen Umgebungstemperaturen die Sichtscheibe beschlagen und evtl. vereisen, was die Füllflüssigkeit zu verhindern vermag.

Fazit

Gefüllte Manometer eignen sich somit für eine Vielzahl von Anwendungen mit besonderen Anforderungen in Sachen Schock und Vibration.


Hinweis

Sollten Sie eine Beratung für Ihren speziellen Anwendungsfall wünschen, steht Ihnen Ihr Ansprechpartner gerne zur Verfügung. Weitere Informationen zu Manometern erhalten Sie auf der WIKA-Webseite.

Informieren Sie sich weiterhin in folgendem Video über die Vorteile und Einsatzbereiche von Manometern mit Flüssigkeitsfüllung:

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