Hi zusammen,

jeder Mitarbeiter der Firma WIKA sollte an einer sogenannten WPS Schulung teilnehmen. Im April wurden wir, die Industriekaufleute aus dem zweiten Lehrjahr, zu einer solchen Schulung eingeladen. Was WPS genau ist und, was wir an diesem Tag alles erlebt haben, werde ich euch im Nachfolgenden näher erklären.

WPS – auch WIKA Produktionssystem genannt, richtet sich nach einer japanischen Lebens- und Arbeitsphilosophie, in deren Zentrum das Streben nach ständiger Verbesserung steht.
Abgekürzt wird diese Philosophie durch das Wort KAIZEN 改善

KAI 改 = Verbesserung, Wandel                ZEN 善 = zum Besseren

In einer Mischung aus Theorie und Praxis wurden uns die Grundlagen dieser Philosophie auf eine sehr interessante Weise beigebracht. In den Theorieblöcken wurden uns PowerPoint Präsentationen gezeigt,  die alle  Informationen beinhalteten, die wir für die nachstehenden Praxisteile benötigten.

Als erste Übung bekamen wir ein Blatt, auf welchem kreuz und quer Zahlen in verschiedenen Schriftarten und Schriftgrößen standen. Innerhalb einiger Sekunden sollten wir alle Zahlen von 1 – 50 verbinden. Schnell stellten wir fest, dass das gar nicht so einfach war. Die wenigsten erreichten die Zahl 25.
In Übung zwei und drei bekamen wir wieder jeweils ein Blatt mit Zahlen. Auf dem ersten Blatt waren die Zahlen zwar immer noch durcheinander, aber die Schriftgröße war dieselbe. Dies vereinfachte das Verbinden in der vorgegebenen Zeit sehr, aber dennoch schaffte es keiner die Zahl 50 zu erreichen.  Auf dem letzten Blatt stand dann eine sortierte Zahlenreihe. So schaffte es jeder die 50 Zahlen in der vorgegebenen Zeit zu verbinden.

Dies ist auch die Strategie von KAIZEN. KAIZEN will nicht durch Investitionen verbessern, sondern durch die schrittweise erfolgende PERFEKTIONIERUNG der Arbeitsabläufe.

Denselben Ablauf stellten wir dann in einer nachgestellten Fertigung dar. In diesem Fall besetzten verschiedene Schulungsteilnehmer einen Arbeitsplatz zur Thermometerherstellung. Im ersten Durchlauf standen die Tische ungeordnet, frei im Raum herum. Die Produktion der Thermometer konnte starten. Jeder schraubte und drehte einfach darauf los. Nach 20 Minuten werteten wir das Ergebnis aus. Chaos, lange Wartezeiten, unnötige Laufwege und eine hohe Fehlerquote waren unser Fazit.
Im zweiten Durchlauf stellten wir die Tische in eine Reihenfolge. Versuch Nummer zwei startete. Wieder mussten wir feststellen, dass Wartezeiten ein sehr großes Problem sind.
Im dritten Durchlauf wurden die Tische dann in U-Form aufgestellt und Arbeitsplätze zusammengefasst. Die Materialien standen direkt am Arbeitsplatz bereit und mussten nicht erst im Lager angefordert werden. Eine ausschlaggebende Anweisung war, dass die Stücke im One-Piece-Flow gefertigt werden sollten. Dabei wird von einem Mitarbeiter immer nur ein Teil von einer Maschine zur nächsten transportiert. Nach 20 minütigem Produktionsablauf war unser Fazit eine hohe Ausbringungsmenge, keine Fehlerquote und minimale Wartezeiten.

Auf diesem Wege bedanken wir uns auch noch einmal recht herzlich bei den Referenten dieser Schulung für den spannenden Tag.

Liebe Grüße
Marina

 

 

Übrigens: weitere Infos zur Karriere bei WIKA erhaltet ihr auf unsrer Webseite



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