Plattenfedermanometer sind ausgesprochene Vielzweckgeräte. Sie ermöglichen zum Beispiel in Prozessen mit kritischen Medien umfassende Möglichkeiten für eine zuverlässige und langzeitstabile Druckmessung.
Aggressive Medien
Prozesse mit aggressiven Medien verlangen Messgeräte mit messstoffberührten Bauteilen aus korrosionsbeständigem Material. Bei einem Plattenfedermanometer bezieht sich diese Anforderung in erster Linie auf das Messglied. Für die Resistenz der Plattenfeder lässt sich dafür eine breite Auswahl an Sonderwerkstoffen nutzen, von PTFE über Tantal, Hastelloy und Titan bis Gold. Zum Vergleich: Für eine Rohrfeder kommen in der Regel nur CrNi-Stahl und Monel in Frage.
Neben der Widerstandsfähigkeit muss der Sonderwerkstoff unter anderem auch die für die Messaufgabe notwendige Elastizität und Dichtheit erfüllen. Die Membran der Plattenfedermanometer wird üblicherweise mit einer Folie aus dem ausgewählten Material beklebt oder – bei Gold- und Platinbeschichtung – galvanisiert. In manchen Fällen besteht die Plattenfeder sogar vollständig aus dem Sondermaterial.
Bei Anwendungen mit besonders aggressiven Medien kann der untere Flansch der Membran ebenfalls mit dem Sondermaterial ausgekleidet werden. Der produktberührte Bereich des Messgeräts ist dann vollständig geschützt.
Viskose und ähnliche Medien
Plattenfedermanometer bieten sich auch für Messaufgaben mit viskosen, kristallisierenden und verunreinigten Medien an. Solche Messstoffe können die schmalen Druckkanäle in einem Gewindeanschluss verstopfen, bei Rohrfedermanometern sogar das Innere der Feder. Plattenfedermanometer mit einem offenem Anschlussflansch gemäß EN 1092-1 oder ASME B 16.5 (Vorzugsnennweiten DN 25 und 50 bzw. DN 1″ und 2″) schließen solche Störungen aus. Bei dieser Form des Prozessanschlusses entsteht ein großer Druckraum, in dem sich keine Stoffe festsetzen können.
Sensible Medien
Auch für die sensiblen Medien in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie eignen sich Plattenfedermanometer: in einer Ausführung mit frontbündiger Membran. Zwecks totraumfreier Anbindung wird das Messglied direkt mit dem hygienegerechten Prozessanschluss verschweißt. Ein weiterer Vorteil ist das Funktionsprinzip mit trockener Messzelle: Die Druckübertragung erfolgt ohne Übertragungsflüssigkeit, die das Medium im Fehlerfall kontaminieren könnte.
Hinweis:
Weitere Informationen sind auf der WIKA-Website in den Rubriken Manometer und Manometer mit Ausgangssignal zu finden. Neben Plattenfedermanometern bietet WIKA weitere Geräte zur Druckmessung an. Eine Übersicht erhalten Sie auf der WIKA-Website.
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