Elektronische und mechanische Schalter werden zur Überwachung kritischer Grenzwerte eingesetzt und erfüllen somit in der Regel eine Sicherheitsfunktion. Um diese Sicherheitsfunktion zu erfüllen bieten Schalter zwei alternative Schaltfunktionen, die sogenannten „Hysterese“- und „Fenster“-Funktionen.
Grundsätzlich unterscheiden sich diese zwei Schaltfunktionen darin, dass die sogenannte „Hysterese“-Funktion einen Grenzwert und die „Fenster“-Funktion einen Sollwertbereich überwacht. Somit überwacht die Schaltfunktion „Hysterese“, ob ein kritischer Wert (Schaltpunkt) überschritten wird. Die Schaltfunktion „Fenster“ überwacht, ob sich der überwachte Prozess innerhalb des Sollbereiches (innerhalb der Ober- und Untergrenze = „Fenster high“ und „Fenster low“) befindet bzw. ob dieser Sollwertbereich unter- oder überschritten wird. Unabhängig von der Einstellung der Schaltfunktionen wechselt der Schalter immer dann den Schaltzustand, z. B. von inaktiv zu aktiv oder offen zu geschlossen, wenn eine Grenzwertüberschreitung bzw. Sollwertbereichsüber-/unterschreitung eintritt.
Praktische Beispiele zum Einsatz einer Hysteresefunktion und Fensterfunktion finden Sie in den Artikeln „Was versteht man unter der Schaltfunktion Hysterese bei elektronischen Druckschaltern?“ und „Was versteht man unter der Schaltfunktion Fenster elektronischer Druckschalter?“.
In der Praxis muss der Anwender anhand seiner spezifischen Überwachungsfunktion vorab eine Entscheidung über die gewünschte Schaltfunktion treffen. Wohingegen die Schaltfunktion „Hysterese“ in jedem Schalter, ob mechanisch oder elektronisch, für die Messgröße Druck, Temperatur, Füllstand oder Durchfluss, integriert ist, ist eine Schaltfunktion „Fenster“ nur in elektronischen Schaltern konfigurierbar. Die Hysterese ist im Falle mechanischer Schalter konstruktiv bedingt bereits vordefiniert (Herstellerspezifikation), im Falle elektronischer Schalter aber auch vom Endanwender konfigurierbar.
Aufgrund der historischen Bedeutung mechanischer Schalter und ihrer fortdauernden Nutzung in einfachen und oftmals kostensensitiven Anwendungen, ist die Schaltfunktion „Hysterese“ weiterhin die wichtigste und meistgenutzte Option zur Überwachung kritischer Sollwerte. Erst durch die Einführung elektronischer Schalter, speziell moderner Druckschalter mit integriertem Display und Bedientasten für eine lokale Konfiguration, hat die Schaltfunktion „Fenster“ eine hohe Verbreitung gefunden.
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