Führende Zündschutzart UHP-Drucktransducer

Die führende Zündschutzart ist für den elektrischen Anschluss eines Drucksensors mit Explosionsschutz entscheidend. Sie muss dabei nicht zwangsläufig diejenige mit den strengeren Anforderungen sein. Dies gilt beispielsweise für die UHP-Drucktransducer der WU-Baureihe von WIKA. Sie sind ausgelegt für Einsätze in der Halbleiterproduktion.

Explosionsschutz ist dort eine unverzichtbare Sicherheitsvorkehrung. Denn zu den für die Herstellung notwendigen Substanzen zählen leicht entzündliche Gase. Demzufolge besteht die Gefahr, dass sich eine explosive Atmosphäre bildet.

Konzept zum Explosionsschutz

UHP-Drucktransducer für solche Prozesse müssen entsprechend sicher ausgeführt sein. Die Typen WUC-1x und WU-2x verfügen dabei neben einer kleinen Bauform und den spezifischen Prozessanschlüssen über ein umfassendes Konzept zum Explosionsschutz. Auskunft darüber gibt die Kennzeichnung der Geräte:

  • II 3G Ex ec ic IIC T6/T5/T4 Gc X

Die darin aufgeführten Kürzel bedeuten im Einzelnen:

  II 3G: Gerätegruppe 2 (alle Bereiche außer Bergbau), einsetzbar in Zone 2 (seltene und kurzzeitige Ex-Atmosphäre).
  Ex ec ic: Zündschutzarten „ec“ (erweiterte Sicherheit) und „ic“ (eigensicher; Zone 2).
„Ex ec“ ersetzt seit Beginn 2022 die Zündschutzart „Ex nA“ (nichtfunkend). Das Ex-Konzept der Geräte ist davon jedoch unberührt.
  IIC: Explosionsgruppe (hier: Gase, ohmsche Zündenergie von 40 µJ, geeignet für Wasserstoff/Acetylen).
  T6/T5/T4: Temperaturklassen. T6 als höchste Anforderung steht für eine maximal zulässige Oberflächentemperatur in der Ex-Umgebung < 85 °C (max. Oberflächentemperatur des WUC-1x und WU-2x: 40 °C).
  Gc: „Equipment Protection Level“ (EPL; Geräteschutzniveau) für Zone 2 gemäß IEC 60079-0
  X: Spezielle Anforderungen, die in der Betriebsanleitung aufgeführt sind (zum Beispiel der geeignete Gegenstecker).

 

„ec“ ist führende Zündschutzart

Bei der Kennzeichnung fällt auf, dass sie zwei Zündschutzarten enthält. Für den elektrischen Anschluss ist allerdings nur eine maßgebend: die führende Zündschutzart. Bei den Drucktransducern aus der WU-Reihe handelt es sich dabei um die zuerst genannte Ex ec (Ex nA bis 2022) und nicht um die strengere Ex ic. Das lässt sich auch an den Anschlusswerten in Datenblatt und Betriebsanleitung erkennen. Relevant ist hierbei nur die Angabe der maximalen Hilfsenergie UN = 30 V, die auch im IECEx-Zertifikat festgehalten ist.

Wofür steht nun die Einstufung „Ex ic“? Sie erstreckt sich ausschließlich auf den Potentiometer der Transducer. Das Widerstandsbauelement verfügt über einen eigensicheren Stromkreis und ist dadurch zur Korrektur einer Nullpunkt-Drift im Betrieb verstellbar. In ihrer Gesamtform benötigen die WU-Typen keinen eigensicheren Stromkreis. Sie dürfen allerdings niemals im laufenden Betrieb oder bei bestehender Ex-Atmosphäre vom Stromkreis getrennt werden.

Hinweis
Weitere Informationen zu den UHP-Drucktransducern WUC-1x und WU-2x sowie zum Thema Wasserstoff erhalten Sie auf der WIKA-Webseite. Bei Fragen steht Ihnen Ihr Ansprechpartner gerne zur Verfügung.

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