"rechts oder links"?

Als Produktmanager steht man manchmal vor der Herausforderung Entscheidungen zu treffen, für die es kein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt. Was zunächst einmal sehr philosophisch klingt, hat einen ganz reellen Hintergrund. Die Wiederholbarkeit oder eben Nichtwiederholbarkeit beschreibt bei einem Druckschalter, wie genau dieser bei wiederholtem Anfahren des gleichen Druckwertes schaltet. Was diese Angaben zu einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigsten Spezifikation bei Druckschaltern macht. Nicht zuletzt aus diesem Grund gilt: je besser die (Nicht-)Wiederholbarkeit, desto teurer ist der Schalter. Das eigentliche Problem liegt aber in der Benennung dieser Spezifikation. Was ist richtig: Wiederholbarkeit oder Nichtwiederholbarkeit?

Wissenschaftliche Begriffsbestimmung

Aus technisch-mathematischer Sicht ist die Frage schnell beantwortet: Die Wiederholbarkeit beschreibt, mit welcher Genauigkeit der Schalter bei wiederholtem Anfahren des gleichen Druckwertes der Schalter schaltet, während die Nichtwiederholbarkeit das Gegenteil ist und dementsprechend beschreibt, mit welcher Ungenauigkeit der Schalter bei wiederholtem Anfahren eines Druckwertes schaltet.

In einem konkreten Beispiel sähe das wie folgt aus: Beträgt die Wiederholbarkeit 99 %, so liegt die Nichtwiederholbarkeit bei 1 %. Mit anderen Worten: Der tatsächliche Schaltpunkt kann von Schaltvorgang zu Schaltvorgang um bis zu 1 % auseinanderliegen. Klingt logisch, oder? Was ist also das Problem?

Globale Betrachtungsweise

In einigen Zielmärkten und sogar im „British Standard“ für Druckschalter ist es üblich, die Nichtwiederholbarkeit als Wiederholbarkeit zu bezeichnen. Verwirrt? Gemeint ist, dass mit dem Begriff „Wiederholbarkeit“ die Nichtwiederholbarkeit aus technisch-mathematischer Sicht gemeint ist. Dementsprechend hätte der Druckschalter aus dem obigen Beispiel eine Wiederholbarkeit von 1 %.

Kompliziert wird es somit, wenn man als Unternehmen – wie die Firma WIKA – mit verschiedenen Schaltern die unterschiedlichsten Zielmärkte bedient. Die Herausforderung für das Produktmanagement besteht darin, für den individuellen Schalter die Sprache des Kunden sprechen zu wollen und dementsprechend zwischen Wiederholbarkeit und Nichtwiederholbarkeit zu wählen. Aber was ist mit dem Portfolio-Gedanken und dem eigenen Vertrieb? Wie erkläre ich diesem, dass ich mit zwei Begriffen, die das Gegenteil bedeuten, dasselbe meine? Das wäre ja fast so, als wenn ich mal zum Tag „Tag“ und mal zum Tag „Nacht“ sagen würde.

Fazit

Da es, wie eingangs schon beschrieben, hier kein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt, finden Sie auch bei WIKA beide Begriffe. Und im Grunde ist es auch egal, ob in einem Datenblatt der Begriff Wiederholbarkeit oder Nichtwiederholbarkeit verwendet wird, denn wenn der Wert klein ausfällt, kann man sicher sein, dass immer die Nichtwiederholbarkeit aus technisch-mathematischer Sicht gemeint ist. Denn ein Schalter mit 99 % Fehler wäre wohl kaum zu gebrauchen.

Hinweis
Nähere Informationen zu unserem Angebot an Druckschaltern erhalten Sie auf der WIKA-Webseite. Möchten Sie einen Druckschalter kaufen? In unserem WIKA Online-Shop finden Sie eine Auswahl an Standard-Ausführungen.



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