Feuchtemessung in SF6-isolierten Schaltanlagen

Die Feuchtemessung in SF6-isolierten Schaltanlagen ist essenziell. Deswegen hat WIKA die Performance des Sensors GDHT-20 in diesem Bereich verbessert. Der Messumformer, der außerdem Werte zu Gasdichte, Druck und Temperatur liefert, misst den Tau-/Frostpunkt nun mit einer Genauigkeit von ±2 K.

Feuchtigkeit ist neben der Dichte der entscheidende Parameter, um den Zustand des verwendeten SF6-Gases zu beurteilen. Der GDHT-20 überwacht ihren Anteil im Gas kontinuierlich. Die Informationen aus dem Online-Monitoring bilden den Input für eine nachgelagerte Trendanalyse. Diese fällt umso präziser aus, je genauer sowohl die Dichte- als auch die Feuchtemessung erfolgt.

Predictive Maintenance statt regelmäßiger Wartungsintervalle

Der GDHT-20 misst nun mit höherer Genauigkeit

Der Sensortyp GDHT-20 ist ein All-in-one-Gerät für das Online-Monitoring von SF6-isolierten Schaltanlagen. Er arbeitet mit drei Temperatursensoren (rot), einem Drucksensor (blau) und einem Feuchtesensor (gelb).

Die Analyse zeigt dem Betreiber an, wann das SF6 einen kritischen Zustand erreichen wird und er Gegenmaßnahmen ergreifen muss. Demzufolge fallen Wartungsarbeiten oder eine Gasaufbereitung ausschließlich bei tatsächlichem Handlungsbedarf an. Predictive Maintenance ersetzt somit die bislang notwendige Folge regelmäßiger Wartungsintervalle zur Vermeidung von ökologischen und sicherheitstechnischen Risiken.

Zuviel Feuchtigkeit im Gasraum ist eines dieser Risiken. In älteren Anlagen steigt die Feuchte vorwiegend aufgrund von Permeation durch Dichtungsmaterialien. Bei jüngeren Anlagen ist dies meist eine Folge der beim Tankaufbau verbleibenden Feuchte an Metalloberflächen oder in Isolationsmaterialien aufgrund einer unvollständigen Evakuierung vor der initialen Befüllung mit SF6

Ein zu hoher Feuchtigkeitsanteil führt zu korrosiven Reaktionsprodukten, welche interne Komponenten schädigen können und die Lebensdauer verkürzen. Treten solche Substanzen aus, besteht zusätzlich eine Gefahr für die menschliche Gesundheit.

Kenngrößen der SF6-Feuchtemessung

Eine SF6-Feuchtemessung ist daher unabdingbar. Als Kenngröße wird hierzu in den meisten Fällen der Tau- bzw. Frostpunkt herangezogen. Dabei handelt es sich um die Temperatur, bei der die Luftfeuchtigkeit zu kondensieren beginnt. Im Fall von SF6 liegt der von der IEC 60376 spezifizierte atmosphärische Taupunkt bei -36 °C.

Die Genauigkeit des GDHT-20 von ±2 K bei der Feuchtemessung ist am Frostpunkt mit international gültigem Referenzstandard validiert. Das Messgerät ist aber auch für weitere Kenngrößen (Taupunkt, ppmv, ppmw und relative Feuchte) konfigurierbar. Die neue Version des Sensors weist zudem eine größere Einsatzflexibilität auf. Der GDHT-20 eignet sich nun ebenfalls für die Dichteüberwachung der alternativen Isoliergase N2, CF4, O2, CO2 und 3MTM NovecTM 4710.

Hinweis
Weitere Informationen zum Sensor GDHT-20 erhalten Sie auf der WIKA-Webseite. Bei Fragen steht Ihnen Ihr Ansprechpartner gerne zur Verfügung. Ein Fachartikel beschäftigt sich zudem mit der kontinuierlichen SF6-Feuchtemessung in Kombination mit einer Gastrocknung bei laufendem Betrieb.

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Informieren Sie sich weiterhin im folgenden Video über die SF6-Expertise von WIKA:



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