kalibrieren in explosionsgefährdeten Bereichen

Nüchtern betrachtet, bilden die meisten Industrieanlagen eine Gefahrenzone. Viele für die Betriebsabläufe notwendigen Stoffe, aber auch Endprodukte sind brennbar oder explosionsfähig. Je mehr von diesen Materialien für den Verarbeitungsprozess notwendig sind oder erzeugt werden – beispielsweise in der chemischen oder petrochemischen Industrie – umso höher das Risiko und umso weitgreifender die Sicherheitsmaßnahmen. Jeder kleine Funke, jede Überhitzung kann zu einer Explosion mit schwerwiegenden Folgen führen.

Hochwertige Mess- und Regeltechnik in den Industrieanlagen dient der Prävention. Ihre regelmäßige Kalibrierung findet zunehmend direkt in den Anlagen statt (z. B. mit dem eigensicheren WIKA-Prozesskalibrator Typ CPH7000). Die Anforderungen, die ein Check im explosionsgefährdeten Bereich an das Referenzgerät stellt, sind hoch. Die „Ex-Tauglichkeit“ eines Geräts wird mit dem ATEX-Zertifikat garantiert. Ihm zu Grunde liegt die Richtlinie 94/9/EG der Europäischen Gemeinschaft zur Vermeidung von ungewollten Explosionen in der Industrie. Darin sind alle entsprechenden Anforderungen an Kalibratoren, Betriebsmittel und Komponenten niedergelegt. Werden Kalibratoren nach dieser Richtlinie entwickelt, konstruiert und gebaut, können sie einer einheitlichen EG-Baumusterprüfung unterzogen werden. Ist sie bestanden, erhält das Gerät das ATEX-Zertifikat.

Generell ist zu beachten, dass explosionsgeschützte Prüflinge nur mit zugelassenen Kalibratoren kontrolliert werden sollten. Die Stromkreise in solchen Geräten (wie z. B. dem eigensicheren WIKA-Prozesskalibrator Typ CPH7000) sind sämtlich strom- und spannungsbegrenzt. Ihre Energie wird dabei so limitiert, dass selbst im Fehlerfall jede Zündungsgefahr oder Beschädigung des Prüflings ausgeschlossen ist. Würde beispielsweise ein ATEX-zugelassener Prozesstransmitter mit einem nicht eigensicheren Kalibrator geprüft, wäre eine Beschädigung durch unbegrenzte Strom- und Spannungsausgänge nicht auszuschließen. Gegen diese Gefahr müsste bei nicht eigensicheren Kalibratoren eine Sicherheitsbarriere, zum Beispiel ein Zonentrenner, zwischengeschaltet werden. Solche Schutzvorrichtungen beeinflussen allerdings die Genauigkeit der Messung, sodass bei der Kalibrierung zusätzliche Abweichungen zu berücksichtigen wären. Eigensicherheit macht einen solchen Aufwand überflüssig.

Der Bedarf an portablen Kalibratoren im Ex-Bereich nimmt zu – nicht nur aus Gründen der Sicherheit, weil explosionsgeschützte Prüflinge in der Anlage bleiben und trotzdem präzise kalibriert werden können. Mobile Geräte sind für viele Industrieanwendungen auch eine ökonomische Lösung – selbst die in der Anschaffung teureren eigensicheren Produkte. Denn eine Kalibrierung vor Ort verursacht nur einen relativ kurzen Prozessausfall. Die Anwender sparen Zeit und damit Geld.

Hinweis
Weitere Informationen zu Hand-Helds und Kalibratoren erhalten Sie auf der WIKA-Webseite. Für weitergehende Fragen steht Ihnen Ihr Ansprechpartner gerne zur Verfügung.

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